gut bedacht
Räumliche Elemente sorgen für stimmungsvolle Szenerie,Charme und Individualität
2009 gestalteten und bauten wir im Rahmen des Baus eines Einfamilienhauses in einem Neubaugebiet in Waiblingen einen Garten, dessen prägende Gestaltungsform das Quadrat ist. Da das Gebäude eines der ersten Häuser in diesem Neubaugebiet war, musste in kurzer Zeit eine Abschirmung der benachbarten Wohnhäuser und Baustellen erreicht werden. Nach Fertigstellung des Hochbaus war die komplette Gartenfläche von allen Seiten einsehbar – wie auf einem Präsentierteller. Der Garten sollte daher als geschützter Raum gestaltet werden.
Weiche Modellierung, pflegeleichte Bepflanzung.
Da die vor den Büroräumen im Untergeschoss geplanten Lichtschächte nicht genug Licht ins Hausinnere ließen, musste das Gelände durch Stufen und Mauern behutsam abgesenkt und neu strukturiert werden. Eingangsbereich und Garagenvorplatz mit der Stellfläche sollten der Architektur des Hauses entsprechend modern, einladend, pflegeleicht und funktional sein. Um den Eingang von den Stellplätzen abzuschirmen, platzierten wir neben der Haustür quadratische Tröge, die unterschiedlich hoch bepflanzt sind. Kubisch geschnittene Rotbuchen (Fagus sylvatica) sorgen für Sichtschutz, Lavendel (Lavandula angustifolia) für blühende Akzente.
Terrasse auf dem Garagendach
Das Garagendach wurde zu einer Terrasse umgebaut. Stahlaufkantungen auf den Außenmauern dienen gleichzeitig als Geländer und als Pflanztröge, in denen Gräser und Stauden wachsen. Ein Fächerahorn (Acer palmatum) in einem quadratischen Pflanzgefäß setzt einen zusätzlichen Akzent. Insgesamt entstand ein Holzdeck als intimer Rückzugsort vor dem Schlafbereich – das ehemalige Dach wird zur Erweiterung des Wohnbereichs. Die Hauptterrasse vor dem Wohnzimmer gliedert sich in mehrere Bereiche: ein Holzdeck mit Sitzplatz und zwei Erweiterungsflächen, die mit großflächigen Betonplatten belegt sind. Um der filigranen Architektur zu entsprechen, wurden sämtliche Holzdecks aus schmalen BangkiraiPlanken gebaut. Ein quadratisches Wasserspiel aus einem Granitquader bildet den seitlichen Abschluss. Der Quellstein wurde an der Oberfläche und den Seiten so bearbeitet, dass sich das aufsteigende Wasser zuerst zu einer ruhigen spiegelnden Fläche aufstaut, bevor es dann glitzernd an den Seiten herabläuft. Die Gartengrenze zum benachbarten Grundstück wurde mit einer Rotbuchenhecke (Fagus sylvatica) abgepflanzt. Die Rotbuchen behalten ihr bronzefarbenes Herbstlaub im Winter und bilden eine schöne Ergänzung zu den rostfarbenen Pflanzgefäßen im Eingangsbereich. Eine leicht nach innen versetzte, auf vier Stämmen schwebende Hecke aus in Kastenform geschnittenen Hainbuchen (Carpinus betulus) sorgt für Sichtschutz zu den oberen Stockwerken der Nachbarn. Der Bereich zur offenen Landschaft auf der Rückseite des Grundstücks wurde mit verschiedenen Ziergehölzen bepflanzt, die z. T. aus dem ehemaligen Garten der Bauherrschaft stammten. Fächer-Ahorn (Acer palmatum ‘Dissectum’), Chinesische Ulme (Ulmus parvifolia), Zimt-Ahorn (Acer griseum) und Eisenholzbaum (Parrotia persica) wurden in die Pflanzung integriert.
Stahlpergola als Gestaltungselement
2014 kam die Bauherrschaft mit dem Wunsch nach einer Beschattung der Terrasse vor dem Wohnbereich auf uns zu. Ihr war wichtig, dass sich diese optimal in das Gartenbild einfügt. Da sie keine passenden Standard-Markisen oder Schattierungen gefunden hatten, wurden wir mit einer Sonderanfertigung beauftragt. Unser Entwurf sah eine 11 Meter lange und 4 Meter breite Pergola aus zwei Stahlrahmen vor, in deren waagrechten Holmen die Schattierung integriert ist. Die klare, schlichte Konstruktion lässt weder Technik noch Verschraubungen erkennen. Entstanden ist ein neues, skulpturales Gestaltungselement, das sich aufgrund seiner gut bedachten Größe optimal in den Garten einfügt. Durch die horizontale Beschattung kann fast komplett auf die vertikalen Jalousien vor den Fenstern verzichtet werden. Vorher mussten diese im Sommer häufig den ganzen Tag geschlossen bleiben. Jetzt ist die Terrasse wirklich mit dem Wohnraum verbunden, da im Sommer die Terrassentüren fast immer offen stehen können.
Waiblingen - Rems Murr Kreis 2009